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Armin Mueller-Stahl | Sprecher

Schauspieler, Geiger, Maler, Schriftsteller – Armin Mueller-Stahls künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten sind vielfältig. Am 17. Dezember 1930 im ostpreußischen Tilsit geboren, absolvierte er nach dem Abitur zunächst ein Violin- und Musikwissenschaftsstudium am Städtischen Konservatorium in Ostberlin, ehe er sich der Schauspielerei zuwandte.
Armin Mueller-Stahl
Obgleich er sein Schauspielstudium nach einem Jahr wegen „mangelnder Begabung“ abbrechen mußte, erhielt er 1952 sein erstes Engagement am Berliner Theater am Schiffbauerdamm und avancierte in der Folge mit unzähligen Theater- und Filmrollen jeglichen Genres zum meistbeschäftigten Schauspieler der DDR. Fünf Jahre hintereinander wurde er vom Publikum zum „beliebtesten Schauspieler der DDR“ und 1975 zum „DDR-Fernsehkünstler des Jahres“ gewählt.

Als Mitunterzeichner der Resolution gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns erhielt Armin Mueller-Stahl ab 1976 keine Engagements mehr. Nachdem ihm 1979 ein auf drei Jahre befristetes Ausreisevisum bewilligt worden war, verließ er 1980 die DDR und setzte seine Film- und Fernsehkarriere nicht nur in Westdeutschland, sondern auch international erfolgreich fort. Zu seinen bekanntesten Filmen der 80er Jahre zählen Rainer Werner Fassbinders „Lola“, für den er den Bundesfilmpreis und den „Chaplin-Schuh“ erhielt, „Oberst Redl“ von István Szabó, der ihm den Darstellerpreis beim Filmfestival von Montreux einbrachte, und Agnieszka Hollands „Bittere Ernte“, für den er als bester Darsteller bei den Internationalen Filmfestspielen von Montreal ausgezeichnet wurde.

Mit seinem Amerika-Debüt „Music Box“ unter der Regie von Constantin Costa-Gavras gelang Armin Mueller-Stahl 1989 auch in Hollywood der Durchbruch. Es folgten Arbeiten unter Regisseuren wie Barry Levinson, Bille August, Jim Jarmusch, Steven Soderbergh und Volker Schlöndorff und mit Schauspieler-Kollegen wie Michael Douglas, George Clooney, John Malkovich und Nicole Kidman. 2001 kehrte er in der Rolle Thomas Manns in Heinrich Breloers Familiensaga „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ auf die deutschen Bildschirme zurück; für seine darstellerische Leistung darin wurde er mit dem Grimme-Preis geehrt.

Neben der Schauspielerei und der Musik spielt die Malerei eine bedeutende Rolle im Leben Armin Mueller-Stahls. 2001 etwa war im Potsdamer Filmmuseum eine Ausstellung mit einer Auswahl seiner Werke zu sehen. Dem deutschen Publikum ist Armin Mueller-Stahl seit vielen Jahren auch als Erzähler bekannt: 1981 erschien „Verordneter Sonntag“, es folgten unter anderem „Drehtage“ (1991), „Unterwegs nach Hause“ (Erinnerungen, 1997), „In Gedanken an Marie-Louise. Eine Liebesgeschichte“ (1998) und „Rollenspiel. Ein Tagebuch während der Dreharbeiten für den Film ‚Die Manns’“ (2001). Im Aufbau-Verlag erschienen seine Erzählung „Hannah“ (2004), „Venice. Ein amerikanisches Tagebuch“ (2005) sowie „Das Kettenkarussel – 10 Erzählungen“ (2006).

Für sein Werk erhielt Armin Mueller-Stahl etliche Preise und Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1980, der Silberne Bär 1992 für seine Darstellung eines auf Meißner Porzellan versessenen Barons im Film „Utz“, der Australische Filmpreis 1996, die Berlinale Kamera 1997 für sein Lebenswerk, der Bayerische Filmpreis und der Emmy 2002, die Carl-Zuckmayer-Medaille und der Schleswig-Holstein Filmpreis im Jahr 2006 sowie 2007 der Bambi und der Ehrenpreis des Deutschen Films. Für seine Nebenrolle als Vater des australischen Pianisten David Helfgott in „Shine“ wurde er 1997 für den Oscar nominiert.

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