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Bernd Glemser | Klavier
Eine erfreuliche, aber kuriose Geschichte trug sich 1989 zu: Es erfolgte nämlich die Berufung Bernd Glemsers zum damals jüngsten Professor Deutschlands. Selbst noch Student des russischen Pädagogen Vitalji Margulis, mußte der Pianist daher als Student der Musikhochschule in Freiburg exmatrikuliert werden, erhielt jedoch den tröstlichen Bescheid, seine noch ausstehenden Examina innerhalb von zwei Jahren ablegen zu dürfen.
 Eine der wenigen Gelegenheiten, international mit Orchester zu konzertieren, findet ein Klavier- student beinahe ausschließlich bei Wettbewerben. So fuhr der junge Bernd Glemser bis 1987 durch die ganze Welt und brach unbewußt einen Rekord, der seit 1890 einsam zu Buche gestanden hatte: Er gewann 17 Wettbewerbe und Spezialpreise in Folge und konnte sich so von den Preisgeldern seinen ersten Flügel kaufen…
Mittlerweile konzertiert Bernd Glemser in der ganzen Welt, von Chile bis China, wo er 1996 als erster Künstler aus dem Westen live im Fernsehen auftrat. Mit der außergewöhnlichen Bandbreite seines Repertoires, das vom Barock bis zur Moderne reicht, zählt er heute zur internationalen Pianisten-Elite. Ihm wird nicht nur eine atemberaubende Virtuosität, sondern darüber hinaus auch höchste poetische Sensibilität attestiert. Seine Konzerte werden regelmäßig rund um den Globus ausgestrahlt, und die bislang erschienenen 31 CD-Aufnahmen erhielten fast ausnahmslos Auszeichnungen durch die Fachpresse.
Eine große Affinität empfindet Bernd Glemser zum Werk Sergej Rachmaninovs. So wurde er von Wolfgang Sawallisch nach Philadelphia eingeladen, um Rachmaninovs drittes Klavierkonzert zu spielen anläßlich des 100. Geburtstags des dortigen Orchesters, welches schon Rachmaninov selbst bei dessen eigenen Schallplatten-Aufnahmen begleitet hatte. Im Hollywood-Film „Spiderman 3“ ist er mit Ausschnitten aus Rachmaninovs zweitem Klavierkonzert zu hören.
Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde Bernd Glemser zuletzt 1992 mit dem Andor Foldes Preis sowie 1993 in Zürich mit dem Europäischen Pianisten-Preis geehrt. 2006 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Würzburg, 2003 wurde ihm durch den damaligen deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz verliehen.
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